Sophie Scholls Erbe in der heutigen Zeit

Für die 4ABC-Klassen wurde kürzlich ein bemerkenswertes Stück im Rahmen des Deutschunterrichts im Festsaal des EBGYMS aufgeführt, das nicht nur historische Ereignisse beleuchtete, sondern auch zeitlose Fragen nach persönlicher Integrität und Zivilcourage aufwarf. Unter der Regie von Rike Reiniger brachte eine talentierte Schauspielerin des NÖ Landestheaters Sankt Pölten die Geschichte der jungen Sophie Scholl auf die Bühne, die sich mit den moralischen Herausforderungen ihres eigenen Lebens konfrontiert sah.

Sophie Scholl, eine Studentin der Rechtswissenschaften, steht kurz vor ihrem Abschluss, als sie in einen Betrugsskandal verwickelt wird. Ihr korrupter Professor versucht, seine Verantwortung auf seine Sekretärin abzuwälzen, und Sophie wird vor Gericht als Entlastungszeugin aufgerufen. Die Versuchung, eine Falschaussage zugunsten des Professors zu machen, um ihre Karriere zu retten, ist groß. Doch während sie mit diesem moralischen Dilemma ringt, erinnert sie sich an die Geschichte ihrer Namensvetterin Sophie Scholl, die während des NS-Regimes mutig gegen Unmenschlichkeit und Unterdrückung kämpfte und letztendlich mit ihrem Leben bezahlte.

Das Stück greift geschickt die Parallelen zwischen den beiden Sophies auf und stellt die Frage, wie viel Opferbereitschaft für die Durchsetzung der eigenen Ideale angemessen ist. Sophie Scholl bezahlte den höchsten Preis für ihre Überzeugungen, doch ihre Geschichte dient als mahnendes Beispiel für die Bedeutung von moralischem Mut und Standhaftigkeit, selbst in den dunkelsten Zeiten.

Durch die Inszenierung im Klassenzimmertheater wurde nicht nur die historische Figur der Sophie Scholl lebendig, sondern es wurden auch wichtige Diskussionen über Moral, Ethik und persönliche Verantwortung angeregt. Im Anschluss an die berührende Aufführung hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich mit den Themen des Stücks in Gruppenarbeiten auseinanderzusetzen und ihre eigenen Standpunkte gemeinsam mit einem Theaterpädagogen zu reflektieren.