International Congress for Environment and Leadership (Hakfar Hayarok, Israel)

„Our house is burning. Literally.“ – Dies teilte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron vor Beginn des G7 Gipfels der medialen Welt mit. Sein Statement soll darauf hinweisen, dass die fatalen Auswirkungen des Klimawandels, wie sie z. B. durch das Abbrennen des Regenwaldes auftreten, und deshalb auch alle Gegenmaßnahmen nicht auf die nationale Ebene begrenzt sein können. Mit derselben Ambition versammelten sich mehr als 80 SchülerInnen aus Ländern quer über die Welt verstreut, u. a. aus Israel, Deutschland, Taiwan und Österreich, zum „International Congress for Environment and Leadership“ in Hakfar Hayarok nahe Tel Aviv, um eine Woche lang über Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu diskutieren. Neun Jugendliche, drei davon SchülerInnen des EBGyms Hollabrunn, durften Österreich bei dieser wegweisenden Veranstaltung vertreten.
Dem regen Diskurs der TeilnehmerInnen wurde durch das UN Model eine Struktur gegeben. Dabei handelt es sich um eine Annäherung an die Diskussionsführung und diplomatische Vorgehensweise der Vereinten Nationen. Als Vorbereitung erhielten wir professionelle Vorträge über Außenpolitik, die Institution UNO selbst und die Regeln der Gesprächsführung während UN Versammlungen. Danach durften wir selbst in das Geschehen eintauchen, wobei der Schwerpunkt der Diskussionen auf nachhaltiger Stadtplanung lag. Es wurden eloquente Reden gehalten, interessierte Fragen gestellt und schlussendlich konkrete Beschlüsse im Rahmen des Modells gefasst. Zusätzlich informierten die SchülerInnen über die existierenden Umweltschutzmaßnahmen ihrer Heimatländer und in Kleingruppen wurde beratschlagt, wie die Erkenntnisse des Kongresses in optimaler Weise realisiert werden können.
Umrahmt wurde das Programm von Ausflügen zu verschiedensten Sehenswürdigkeiten Israels. Am Wochenende konnten wir die historische Stadt Jaffa, in der sich schon der Apostel Petrus aufhielt, und die Restaurants und Strände Tel Avivs zusammen mit hervorragenden traditionellen israelischen Speisen bestaunen. Darüber hinaus besichtigten wir Jerusalem, den Schnittpunkt von Religionen und Jahrtausenden. So sahen wir neben den ersten, über 3000 Jahre alten Siedlungen auf jenem Gebiet die modernen Bauwerke der israelischen Großstadt und neben den Überresten des durch die Römer zerstörten jüdischen Temples, allgemein als Klagemauer bekannt, das Grab Jesu Christi. Ebenfalls unternahmen wir Ausflüge nach Nazareth, an den Jordan und See Genezareth.
Durch jene Besichtigungen und die Gespräche mit israelischen SchülerInnen konnten wir zusätzlich zum fachlichen Wissen des Kongresses auch viele wertvolle Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Wir lernten die israelische Kultur, Geschichte und damit einhergehende Problematik besser kennen und schlossen so manche Freundschaft. Denn für eine funktionierende Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz braucht es mehr als nur den Willen Einzelner. Alle Nationen müssen gemeinsam und friedvoll an einem Strang ziehen, ihre vereinten Kräfte entfalten, um die Welt vor dem Sturz in den Abgrund aus Chauvinismus zu bewahren. Es mögen zwar Flammen um uns lodern, doch wir wissen, wenn wir Egoismus und Nationalismus ablegen und gemeinsam Schritte vorwärts setzen, wie wir unserer misslichen Lage entfliehen können.