Hollabrunner Vorlesungen: Gendern – ein Thema, das polarisiert?

Zum Thema „Gender und Gendern – von Sprache und Geschlecht“ fand im Rahmen der Hollabrunner Vorlesungen eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt, die eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass ein scheinbar polarisierendes Thema auch sehr konsensual von unterschiedlichen Seiten betrachtet werden kann. Professionell moderiert von Ass.-Prof. Dr. Erich Eder erweiterten die Diskutierenden die Debatte um Binnen-I und Gender-Gap um zahlreiche Themen, die die Zuhörenden fesselten. Die Biologin Dr. Barbara Schweder betonte, dass es wichtig sei, die Diskussion von der Seite des biologischen Geschlechts und jener der Geschlechterrollen zu betrachten. Auch der Sprachwissenschafter Univ.-Prof. Heinz-Dieter Pohl legte auf eine Unterscheidung Wert, nämlich jene zwischen dem grammatischen und dem biologischen Geschlecht, die nicht gleichzusetzen sind, sich aber in der Sprache widerspiegeln. Der Philosoph Mag. Dr. Robert König stellte die Diskussion um das Gendern in den Kontext der Suche nach Handlungsfähigkeit und Herrschaftsfreiheit, während es für Mag. Martina Eigelsreiter, die Leiterin des Büros für Diversität in St. Pölten, wichtig ist, dass unsere vielfältige Gesellschaft auch in der Sprache abgebildet ist. Die Genderforscherin Elif Gül, BA MSc, wünscht sich, dass der Umgang miteinander auch in der Sprache diskriminierungsfreier werde. So gingen die Zuhörenden mit vielen Ideen nachhause und freuen sich bereits auf die nächste Hollabrunner Vorlesung am 10. November um 19 Uhr im Erzbischöflichen Gymnasium Hollabrunn. Dann wird Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl zum Thema „Wer tötet den Regenwald? Und wer kann ihn retten?“ sprechen.

 

Foto: Die Veranstalter der Hollabrunner Vorlesungen, Christian Kasper (3. v. l.) und Jürgen Steinmair (2. v. r.), bedankten sich bei den Diskutierenden Martina Eigelsreiter, Heinz-Dieter Pohl, Elif Gül, Barbara Schweder und Robert König (v. l. n. r.) sowie Moderator Erich Eder (4. v. l.).