20 Jahre – und aktuell wie nie zuvor: Marchtaler Plan im EbGym

Seit nunmehr 20 Jahren bestimmt der Marchtaler Plan das Unterrichtsgeschehen am Erzbischöflichen Gymnasium in Hollabrunn. Mit der damals unter Direktor HR Mag. Leopold Rieder ins Leben gerufenen Unterstufe für die bis dahin salopp als AG bezeichnete Schule belebten nicht nur 28 Zehnjährige den Schulalltag. Auch Morgenkreis, Freie Stillarbeit und Vernetzter Unterricht – der im Fach Humanbiologie und Humanpsychologie fixer Bestandteil des Stundenplans ist – ergänzen seit damals das Unterrichtsgeschehen. Noch wichtiger als diese Formelemente ist allerdings die Haltung, die hinter dem Unterrichtsplan, der für katholische Privatschulen entwickelt worden ist: Im Mittelpunkt der Marchtalpädagogik steht der Mensch, stehen die jungen Leute, die es in ihrer Einzigartigkeit anzunehmen und je individuell zu fördern, aber auch zu fordern gilt. Zentral sind die Beziehungen, das wertschätzende und wohlwollende Miteinander aller am Konzept Schule Beteiligten. Auf dieser Basis sollen sich die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu wissbegierigen, selbstständigen, offenen, kreativen und nicht nur fachlich, sondern vor allem auch sozial gebildeten Menschen entwickeln. Auf dem von einer katholischen AHS, die nach dem Marchtaler Plan geführt wird, vermittelten Fundament lässt sich die Welt von morgen kompetent, umsichtig und verantwortungsvoll gestalten.

Ein Festakt zum Jubiläum

Dem Marchtaler Plan und seiner Umsetzung am Erzbischöflichen Gymnasium wurde nun ein Fest unter dem Motto „Marchtaler Plan: gestern – heute – morgen“ ausgerichtet, gemeinsam gefeiert wurde im Festsaal der Schule. Zu Beginn begrüßte unsere Frau Direktorin, Mag. Ingrid Lehner-Pfennigbauer, die zahlreich erschienenen Gäste, unter ihnen u.a. Stadträtin Elisabeth Schüttengruber-Holly und Vertreter des Elternvereins der Schule sowie Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen, und stimmte sie auf die nachfolgenden Programmpunkte ein. Den Beitragsreigen eröffnete Mag. Harald Triebnig vom Privatgymnasium St. Ursula in Klagenfurt, der über Grundlagen und Geschichte des Marchtaler Plans referierte. Einen kurzen Überblick über die Etablierung dieses Konzeptes am EbGym gab der, wie Dir. Mag. Lehner-Pfennigbauer ihn nannte, „Gründervater“ HR Mag. Leopold Rieder, bevor er Interviews mit SchülerInnen der Klasse 2A und 8C und einem ehemaligen Schüler, der 1998 die erste Marchtalklasse an unserer Schule besuchte, zu ihren Erfahrungen mit dem Marchtaler Plan führte.

Mit bewährten Inhalten in eine digitale, globale und plurale Gesellschaft

Wie die Menschen und die Gesellschaft, ist auch Schule ständiger Veränderung unterworfen, auch Bewährtes gilt es weiterzuentwickeln und den Anforderungen der Zeit anzupassen. Damit beschäftigte sich der dritte Programmpunkt, den Mag. Johann Quehenberger vom Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg bestritt.

HR Mag. Andrea Pinz, die Leiterin der Privatschulen der Erzdiözese Wien, führte in ihren abschließenden Worten als Schulerhalterin die Idee des Marchtaler Plans mit den Anliegen der katholischen Privatschulen zusammen und brachte ihre Freude über die gelungene Umsetzung am Erzbischöflichen Gymnasium zum Ausdruck. Impressionen von Morgenkreisen boten den passenden Hintergrund für die Gespräche am Buffet, die das Marchtalfest in gewohnter Manier angenehm ausklingen ließen.