… begaben sich die Besucher*innen der Hollabrunner Vorlesungen, die dieses Mal von Mag. Christian Gerstner gehalten wurde. Sein bereits zweiter Vortrag trug den Titel „Die Obelisken Roms“ und der ehemalige Gymnasiallehrer für alte Sprachen stellte einmal mehr unter Beweis, dass er ein überaus profunder Kenner der römischen Geschichte ist. So erfuhren die interessierten Zuhörenden, dass die römischen Obelisken drei Geschichtsebenen haben. Zunächst waren sie vor altägyptischen Tempeln platziert und symbolisierten die Sonnenstrahlen des Gottes Re. Ihren Namen, der so viel wie „Bratspießchen“ bedeutet, erhielten sie in der Zeit des Hellenismus. Eine neue Kontextualisierung erfuhren sie während der römischen Bürgerkriege, als der mit Mark Anton rivalisierende Augustus vier Obelisken als Siegestrophäen nach Rom holte. Ihre heute Bedeutung erhielten sie schließlich unter den Päpsten, die sie, durch neue Inschriften christianisiert, als Symbole der katholischen Erneuerung wiedererrichten ließen. Diese Inschriften stellten in der Folge dann auch einen weiteren Schwerpunkt der Vorlesung dar. Sie wurden wortwörtlich übersetzt und erklärt, sodass das Publikum ausreichend Gelegenheit hatte, seine Lateinkenntnisse aufzufrischen. Wie viel davon noch vorhanden war, konnte im Anschluss beim gemütlichen Beisammensein besprochen werden. Bald haben dann wieder junge Zuhörende die Gelegenheit, einem Vortrag zu lauschen, wenn sich am 11.12. um 17 Uhr Ass. Prof. Dr. Erich Eder im Bundesgymnasium im Rahmen der Jungen Hollabrunner Vorlesungen der Frage widmet, wie Wissenschaft funktioniert.