Arzt berichtet über seinen Einsatz in Kalkutta am „Friday for Future“

„Packt Eure Rucksäcke, sobald ihr großjährig seid, und überzeugt Euch selbst über das faszinierende Land Indien“, so lauteten die ersten leidenschaftlichen Sätze des Vortragenden zu den SchülerInnen des erzbischöflichen Gymnasiums.
Über den Besuch eines besonderen Gastdozenten durften sich die 5AB-Klassen zufällig am internationalen Streiktag „Fridays for Future“ im Rahmen des Geographieunterrichtes erfreuen. Dr. Josef Glasl, ehemaliger Gemeindearzt aus Wullersdorf, nahm sich eine Stunde Zeit und berichtete anschaulich mit selbst aufgenommenen Fotos über seinen sechswöchigen Einsatz über die Organisation „German Doctors“ in der Metropole Kalkutta. Zu Beginn zeigt er typische Touristenattraktionen, wie etwa das Victoria Memorial, das zu Ehren von Königin Viktoria von Großbritannien 1921 anlässlich der Kolonialherrschaft errichtet worden ist, und bietet schließlich schockierende Einblicke in die mangelhafte Infrastruktur und das bedrückende Leben in und um die 12 Millionenstadt. Dabei weist er auf den engen Zusammenhang zwischen der hohen Zahl an Tuberkulose (Tbs) erkrankten Menschen und der schlechten Luftbedingungen hin.
Das zwei Flugstunden entfernte Taj Mahal habe der Mediziner laut seinen Aussagen nicht besucht, da er sich am Wochenende von seiner anstrengenden Arbeit erholen habe müssen. Außerdem habe er sich auch aus Umweltschutzgründen dagegen entschieden und eine Zugfahrt hätte leider über 36 Stunden gedauert.
Sichtlich betroffen vor allem über die letzten Aufnahmen, die das Alkoholproblem vieler InderInnen vor allem in den Elendsvierteln angedeutet haben, bedanken sich die beiden Klassensprecherinnen Viktoria Riepl aus der 5A und Emma Grüneis aus der 5B für den interessanten Vortrag.
Besonders beeindruckt war Dr. Glasl vom informativen und aktuellen Geografiebuch „Geospots“, das ihm die Geographielehrerin Mag. Sabine Rohrer zum momentan im Unterricht durchgenommenen Thema „Bevölkerungsentwicklung und Megastädte“ einige Tage vorher geliehen hat. Sie durfte eine Woche zuvor Dr. Glasl bei einem ähnlichen Vortrag in Maria Roggendorf hören und hat ihn in die Schule eingeladen. „Dieses Buch beinhaltet wirklich sehr viel Allgemeinwissen und als MaturantIn weiß man somit mehr als die meisten ÖsterreicherInnen“, meint der Arzt im Anschluss seiner Ausführungen. „Es handelt sich wirklich um ein sehr gutes Lehrbuch“, bestätigt Mag. Katrin Löffler, „das allerdings nach drei Jahren nicht mehr modern ist.“